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Unterdarching

Schon der Endsilbe „ing” nach zu schließen ist dieser Ort sehr alt. Funde bestätigen dies auch. So wurden südwestlich des Dorfes  mehrere frührömische Gräber entdeckt. Die Siedlungstätigkeit ging weiter, so wurden hier auch Grabfunde der bajuwarischen Einwanderer – um 600 – gemacht. Erste schriftliche Erwähnung findet der Ort um 1040 als Tagirihingin und 1172 als Terchingen.

St. Johannes der Täufer in Unterdarching

Höchstwahrscheinlich stand hier, wie in den umliegenden Orten erwiesen, schon um 800 ein Gotteshaus. Die Existenz einer Kirche läßt sich jedoch erst 1315 nachweisen. Um 1504 wurde die Kirche neu errichtet, die Mauern des jetzigen Altarraums stammen noch aus dieser Zeit. Auch der Unterbau des Turmes mit dem sternförmingen Netzgewölbe ist aus dieser spätgotischen Zeit. Der Tuff-Taufstein trägt die Jahreszahl 1525.

Verheerende Folgen für die Bevölkerung zeitigte der 30 jährige Krieg. So wurden von den „Kaiserlichen”, die kaum besser waren als die Schweden, im April 1633 Bichlmair Wolfgang, Gabriel und Schopser Benedikt von Unterdarching unschuldigerweise, wie eingetragen ist, erschossen und erschlagen. Auch die alte Thalerin und zwei Söhne fanden in diesem Jahr zwischen Fronleichnam und Jakobi den – sicher gewaltsamen – Tod. Noch viel grausamer forderte die Pest ihren Tribut. Sie forderte 1634 innerhalb von 4 Monaten (erstmals 14.08.1634, sie erlosch am 26. 12. 1634) genau 200 Menschenleben von Unterdarching mit Valley. Zum Vergleich hatten diese beiden Orte 1819 nur 312 Einwohner und 1910 erst 484 Einwohner.

Für Münchner ist vielleicht interessant, dass in dieser Kirche 1705 vom Pfarrvikar Haspieder jene Fahne feierlich geweiht wurde, welche die 3000 Oberlandler Bauern auf ihrem Befreiungsversuch nach München mitführten (Mordweihnacht).

Die Kirche wurde in den Jahren 1726 - 1737 in ihre jetzige Form umgebaut. Die Kanzel ist jedoch älter, sie stammt aus der Zeit um 1680. Den schönen Kreuzweg malte 1770 Höttinger von Rosenheim. Dieser malte auch die Kirche von Kleinhöhenkirchen aus.

Nach einem noch vorhandenen „Verrichtungsbuch” der Pfarrei von 1791 wurde neben vielen Kreuzgängen (Bittgängen) nach Weyarn, Tuntenhausen, Ebersberg und anderen Orten auch „am Montag nach dem Fest Dreifaltigkeit zu Unterdarching um 6 Uhr ein Wetteramt gehalten, nach welchem die Unterdarching allhie nach München mit dem Kreuz gehen”.

Aus dem Häuserverzeichnis von 1811: Unterdarching hatte damals 26 Häuser. Zum Vergleich: Valley 27, Hohendilching 20, Sollach (mit Kreuzstraße) 12. Einwohner hatten diese Orte zusammen 524, davon lebten 143 in Unterdarching (169 Valley, 104 Hohendilching, 61 Sollach).

Das heutige Pfarrhaus wurde 1825 erbaut. Vorher war kein Pfarrhaus nötig, da die Seelsorge vom Kloster Weyarn aus versehen wurde. Im Zuge der Säkularisierung wurde das Kloster der Augustiner Chorherren 1803 aufgehoben.

Auch interessant, wie einem Schreiben vom 19. Jänner 1867 zu entnehmen ist, sollten die Pfarreien Unter- und Oberdarching damals schon zusammen gelegt werden: „Die k. Regierung hat die Vereinigung der Exposituren Ober- und Unterdarching in eine Pfarrei mit dem Sitz in Unterdarching mit Beigabe eines Kooperators via Instruktion angeordnet.”

Auf dieses Schreiben des damaligen Bezirksamtsmannes (Landrat) erhoben anscheinend die Oberdarchinger Einspruch, denn im weiteren Schreiben aus Miesbach (7.2.1867) heißt es: „.. Oberdarching befürchtet von der Einverleibung in eine zu errichtende Pfarrei Unterdarching haupsächlich eine Beeinträchtigung ihrer herkömmlichen Sonn- und Feiertagsgottesdienste. Es dürfte daher zweckmäßig sein, der Gemeinde vor Augen zu führen, ob u. wieweit fragliche Besorgnis unbegründet sei ...” Es ist anzunehmen, dass Ober- und Unterdarching eine einzige Pfarrei bildeten. Die Teilung wird dann wohl wieder aus politischen Gründen erfolgt sein, durch Darching kam eine Grenze zwischen zwei Herrschaftsbereichen.

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