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Valley

Jeder, der aus dem Mangfalltal den steilen Burgberg nach Valley heraufkommt, ist überrascht, wenn er plötzlich die Giebelfassade des Alten Schloßes aufragen sieht, gibt es doch sonst im Tal nur einige Mühlen und Kleinbauernhäuser. Der weiße Giebelbau mit seinen Erkertürmchen und seinen hohen Dächern enthält den ältesten Profanbau des Landkreises Miesbach und eines der dienstältesten Gerichtsgebäude Bayerns, das vom hohen Mittelalter bis 1848 ununterbrochen das Gericht und Pflegeamt der Grafschaft beherbergte.

Dieser kurze Aufriss zeigt, dass wir es in Valley, der Ort gab auch der Gemeinde nach der Gebietsreform 1978 den Namen, mit einem geschichtsträchtigen Ort zu tun haben.

Der Name Valley läßt auf keltischen Ursprung schließen. Wissenschaftliche Grabungen 1970 auf dem Schloßberg scheinen dies zu bestätigen, denn es fanden sich zahlreiche Scherben aus der Bronze- und Hallstattzeit. Im Schloßgraben und an der Straße nach Unterdarching wurden zahlreiche römische Grabfunde gemacht. Laut der Inschrift eines römischen Meilensteins aus dem Jahr 201 hat der Kaiser Augustus mit seinem Mitkaiser Markus Aurelius die Straßen und Brücken von Augsburg an auf einer Länge von 60 römische Meilen wiederherstellen lassen.

Als erster Besitzer von Valley wird 920 Arnold an der Sempt genannt. Dem folgte die Linie Scheyern – Valley. Am 13. August 1140 fand vor der Burg eine Schlacht statt, in der der bayrische Herzog Luitpolt IV. von seinem Bruder Welf besiegt wurde. Als die Aheimer um 1400 die Burgherren waren, wurde Valley lange Zeit Ahamstein genannt.

Dem Geschlecht Aham folgten 1580 von Seiboldsdorf, 1656 von Kurz, 1671 von Rheinstein-Tattenbach und 1821 die Grafen Arco zu Oberköllnbach.

Für die Bewohner des Mangfalltales war die Burg oft letzte Zufluchtstätte bei Kriegen, vor allem bei den Ungarneinfällen. Zu dieser Zeit herrschte auf Valley Arnulf (907-937). Am 10. August 955 führte der Graf von Valley, als Vertreter des Herzogs, das bayerische Heer gegen die Ungarn auf dem Lechfeld an.

Der 30-jährige Krieg hat nach Kirchenbüchern auch diesem Ort Leid und Not gebracht.. So wird das Fest Peter und Paul (29. Juni) 1634 als Todestag der drei Söhne von Eckmann aufgeführt - sie wurden von Schwedischen Musketieren umgebracht.  Der Blutbann „mit Stock und Galgen” wurde der Grafschaft Valley 1656-1808 gewährt. Der Galgen, an dem als letzte eine Kindsmörderin erhängt worden sein soll, stand ein gutes Stück hinter dem Krämer am Waldrand.

1804 wurde eine Messestiftung von 1741 in ein Schulbenefizium umgewandelt. Der jeweilige Benefiziat in Valley unterrichtete zusammen mit einem Hilfslehrer die Kinder dieses Sprengels. Vorher soll ein Eremit die Kinder von Valley unterrichtet haben. Das alte Schulhaus wurde 1757 erbaut. Der Ostteil des Hauses diente dem Schloß- und Schulbenefizianten als Wohnung. 1884 wurde das Benefiziat nicht mehr besetzt. 1903 wurde dann das „neue” Schulhaus gebaut. Und Ober- und Mitterdarching verließen den damaligen Schulverband.

Eines der ersten Haberfeldtreiben fand um 1717 und eines der letzten am 16./17. September 1893 statt, Treibplatz war eine 200-300 m südlich vom Schloß gelegene Wiese – etwa da, wo seit 2001 die neue Grund- und Teilhauptschule steht. 30 der Haberer standen dann vor Gericht, unter ihnen Thomas Bacher (da lang Thama) und Georg Kopp, Holzarbeiter in Unterdarching. Dieser hatte 3 Fässer Bier aus Valley zum Treibplatz geschafft.

Die baufällige Burg wurde 1740 abgetragen und im gleichen Jahr das heutige Schloss erbaut, die Kapelle wurde 1741 fertiggestellt.

1811 hatte Valley 169 Einwohner. Im Schloß waren damals 3 Knechte, 7 Bräuknechte und 3 Mägde beschäftigt. Im Stall standen 8 Zugochsen und 6 Pferde neben über 20 Milchkühen.

1836 brannte das Schloss zum Teil ab, ebenso 1971.

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